Ein „kunterbuntes Haus“ in Holzbauweise – Neubau Mehrgenerationenhaus in Bad Oeynhausen

Holzbau-Preis NRW 2022 Gewinner und einer der ersten viergeschossigen Holzbauten in NRW
Holzbau-Preis NRW 2022 Gewinner und einer der ersten viergeschossigen Holzbauten in NRW
Blick von der Hofeinfahrt auf den Eingang zum Multifunktions-Saal & Café
Blick von der Hofeinfahrt auf den Eingang zum Multifunktions-Saal & Café
Freundliche Fassade entlang der Hauptstraße
Freundliche Fassade entlang der Hauptstraße
Blick auf die Fassade zum Hinterhof
Blick auf die Fassade zum Hinterhof
Harmonisches Zusammenspiel aus Holz, Putz und Sichtbeton
Harmonisches Zusammenspiel aus Holz, Putz und Sichtbeton
Multifunktions-Saal mit Holzdecke als Sichtelement
Multifunktions-Saal mit Holzdecke als Sichtelement
Durchdacht bis ins Detail - für das Projekt entworfener, charakteristischer Handlauf
Durchdacht bis ins Detail - für das Projekt entworfener, charakteristischer Handlauf
Ob Fassade oder Konstruktion - Holz als vielseitiger Baustoff
Ob Fassade oder Konstruktion - Holz als vielseitiger Baustoff
Holz strahlt in jeder Material-Kombination
Holz strahlt in jeder Material-Kombination
leistungsstarke Baustoffe für ein nachhaltiges Ergebnis
leistungsstarke Baustoffe für ein nachhaltiges Ergebnis

Intensive und vielseitige soziale Nutzung mit entsprechend umfangreichem Anforderungskatalog und hohen Ansprüchen an die Nachhaltigkeit, ein eng gesteckter finanzieller Rahmen und strikte zeitliche Vorgaben für die Fertigstellung – das waren die Voraussetzungen für dieses von der Johanniter Unfallhilfe als Bauherr in Auftrag gegebene Gebäude.

 

So entstand nun mitten in Bad Oeynhausen, in Anbindung an das Naherholungsgebiet, das Johanniter-Carré „Oeynhausener Schweiz“ - zwischen einer Rehaklinik aus den 1990er-Jahren und einem 80-Betten-Altenheim. Auf demselben Grundstück – Weserstraße 24 – befand sich vor dem Zweiten Weltkrieg das erste Krankenhaus von Bad Oeynhausen, bevor hier nach dem Krieg bis in die 90er-Jahre die Schuhfabrik Schröder produzierte.

 

Das Nutzungskonzept sah von Anfang an einen 3-gruppigen Kindergarten, ein Mehrgenerationenhaus mit einem multifunktionalen Saal und einem kleinen Café, eine Tagespflege sowie Büroeinheiten und weitere Nebenräume vor. Vorerst ungeklärt war die Nutzung eines bis dahin noch nicht verplanten Bereichs, für den aber im Verlauf der Vorplanungsphase ein geeignetes Nutzungskonzept entwickelt und ein Mieter gefunden werden konnte: eine Hauswohngemeinschaft der Diakonischen Stiftung Wittekindshof für 23 junge Erwachsene. Insgesamt umfasst das Carré zwei Gebäude - den 4-geschossigen Bau für die soziale Mischnutzung im vorderen und einen Kindergarten im hinteren Bereich des Grundstücks.

 

Ein bedeutender Teil der Aufgabenstellung bestand in der Nachhaltigkeit der Gebäude, sowohl in Bezug auf die Bauweise, als auch auf die zukünftige Nutzung und die laufenden Betriebskosten. Aufgrund der Anforderung für eine nachhaltige Bauweise sowie des sich abzeichnenden ‚Potenzials‘ der Novellierung der Landesbauordnung NRW mit Einführung Anfang 2018 wurde mit dem Bauherrn entschieden, einen der ersten viergeschossigen Holzbauten in NRW zu planen.

 

Für den Holzbau wurden unterschiedlichste Konstruktionsmöglichkeiten in Betracht gezogen und auf ihre Tauglichkeit hin überprüft, unter anderem Nagelbrettkonstruktion, Brettschichtholzkonstruktion und Holzrahmenbauweise. Verschiedene Aspekte, vor allem die Anforderungen des Brandschutzes (Rauchdichtigkeit der Deckenkonstruktion)  in Verbindung mit der gewünschten visuellen Anmutung führten zu der Entscheidung, die Gebäude in Kooperation mit der Firma Poppensieker & Derix Holzleimbau mit Brettsperrholz, bzw. dem Produkt X-LAM auszuführen.

 

Eine weitere Herausforderung, bedingt durch Budgetvorgaben und damit verbundene Nachhaltigkeitsaspekte, bestand darin, eine ausgewogene Auslegung hinsichtlich der energetischen Qualifizierung des Gebäudes zu entwickeln. Nutzerspezifische Anforderungen an das „Handling“ im täglichen Betrieb waren dabei ein entscheidendes Kriterium. Das Ergebnis ist eine Energiezentrale im Mehrgenerationenhaus mit Anbindung an die Kita und die Ausführung der Gebäude entsprechend KfW 55 Standard. 2022 wurde das Objekt sogar mit dem Holzbaupreis 2022 ausgezeichnet - mehr dazu hier!

 

Nur durch die frühzeitige Einbindung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Spezialisten kann solch ein Ankerprojekt in nachhaltiger Bauweise gelingen. Diese Zusammenarbeit ist uns gelungen und wir haben uns über eine zielorientierte Übergabe an den Bauherren Ende 2018 sehr gefreut.

planender Architekt

 

Anlagentechnik

KfW 55 - Energiezentrale für beide Gebäude (auch Kindergarten) im MGH
Luftwärmepumpe/ Abdeckung der Lastspitzen über Gas/ Pufferspeicher/ geregelte Be-und Entlüftung im Versammlungssaal

Presse

Ende 2018 soll der Umzug erfolgen, Westfalen-Blatt 05.09.2017

Bis zum Jahresende soll alles fertig sein, Westfalen-Blatt 02.03.2018

Richtfest im Mehrgenerationenhaus, Neue Westfälische 14.03.2018

Ein Ort der Begegnung, Neue Westfälische 27.02.2019

Wo Generationen zusammenleben, bmh Bauen mit Holz 06.2019

NRW Preise für heimische Architekten, Neue Westfälische 11.11.2022

Doppelte Freude im ersten Anlauf, Westfalen-Blatt 11.11.2022

Dokumentation Holzbaupreis 2022, Holzbaupreis NRW 2022